Der Hund – Für viele Menschen ein fremdartiges Wesen

Kot oder Klöten?!

Anekdoten über Menschen, die mit Hunden eher wenig bis gar nichts anfangen können

Ich weiß ja, dass nicht alle Menschen derart hundebegeistert sind wie ich. Das ist auch völlig in Ordnung. Die haben eben Vorlieben, die mir so gar nichts sagen, was ich aber akzeptiere. Dennoch wundere, ärgere und ja manchmal amüsiere ich mich auch über das ein oder andere Erlebnis.

So gab es zum Beispiel schon die Frage, ob ich den Hund denn auch unterhalb des Halses anfasse. Nun, ja, das tue ich – sogar ohne Ekel oder Angst. Andauernd. Und super gern.

Keine kreative Rarität, sondern eine schon oft gehörte Frage, ob der Hund denn mit ins Haus dürfe. Immer wieder verblüfft kann ich nur mit „Äh, ja.“ antworten.

Ebenfalls aus dieser Kategorie, aber immer ein wenig widerlich, die süffisante Frage von irgendwelchen schmierigen, meist schon angetrunkenen Typen: „Na, schläft der denn auch mit im Bett.“ - Uh, mir steigt selbst beim schreiben gerade der Reflux und mehr die Speiseröhre hoch.

Ein seltenerer Aufreger: der Kollege, der beim Thema Bürohund ungefragt darüber schwadronierte, wie ungut er Hunde doch fände, er brächte ja auch keinen Zoo mit. Fazit: Er habe wegen diverser Erfahrungen einfach ein Problem mit Hunden. Nun, ich habe aufgrund diverser Erfahrungen vielleicht auch ein Problem mit dem Autor dieser Aussage. Deshalb hockt der wegrationalisierbare Typ trotzdem Tag für Tag in Sichtweite an seinem Schreibtisch und nervt.

Einfach nur anstrengend sind diese freiheitsliebenden sporty Traveller. Sie erkennt man daran, dass ihr Insta-Feed Fotos und Videos zeigt, bei denen sie outdoor wahnsinnig sportlich unterwegs und/oder sie ständig auf Reisen sind in den tollsten Ländern und an den spannendsten Spots! Die sagen dann sehr mitleidig zu dir: „Puh, das muss ja hart sein, so mit Hund nicht spontan reisen zu können und sich im Alltag auch immer einschränken zu müssen!“ Scheinbar bewundernd fügen sie hinzu: „Ich könnte das ja nicht. Respekt, wie du das machst.“ Ich blinzle dann gerne etwas verstört, kratze mich künstlich stereotyp am Hals oder an der Wade, gucke mit leichtem Kopfwackeln in die andere Richtung, nippe gehetzt an meinem Glas, stehe etwas zu ruckartig auf und gehe mit einer offensichtlichen Ausrede auf den Lippen.
Ich meine: Hey, wenn die oder der mich eh schon für eine bescheuerte Hundeuschi hält, gebe ich ihr/ihm eben noch mehr Stuff und mache das Bild rund.

Ebenfalls eher anstrengend, die Leute, die sich um meine finanzielle Situation so wahnsinnig sorgen: „Was das kostet! Und wenn der mal krank wird!?“ Ja, die haben schon recht. Klar, könnte ich mein hart verdientes Geld auch für ganz anderen Mist ausgeben. Aber wahrscheinlich würde der mich weit wenig glücklicher machen.

Nur nicht aufregen – ist die Devise in jedem Fall.

Den Hund nur am Kopf anfassen! Die sicherste und hygienischte Methode!

Und manchmal kann man Hundefremden auch etwas sehr Lustiges abgewinnen.

Mein Partner etwa ist ein weniger verstörendes, aber witziges Beispiel für Menschen ohne Hundeerfahrung und -bezug. So hatte er bis er mich und die Köter traf, keinen nennenswerten Kontakt zu Hunden. An einigen witzigen Irrtümern, die wir bisher zu dritt erlebt haben, möchte ich euch gerne Teil haben lassen.

So ein verkoteter Köter!

Wenn Klimt sich wohl fühlt, legt er sich gerne an ein Möbelstück gedrückt auf den Rücken und streckt alle Viere von sich. Sieht ein wenig verrenkt aus, aber es gefällt ihm wohl. Dabei zeigt er natürlich auch seinen Bauch und alles, was sich in dieser Region befindet. Für mich ein völlig normales Szenario. Umso verblüffter war ich über die mit einigem Ekel hervorgebrachte Äußerung: „Schau mal! Der Hund hat doch da einen großen Kotbatzen im Fell hängen?!“ Ich wusste zunächst gar nicht, was gemeint war und hab den Hund erfolglos nach Scheiße abgesucht. Bis ich schließlich darauf gekommen bin, dass der Hoden gemeint war. Ok, ok,verglichen mit dem rosigen Bauch, wirkt das Gehänge tatsächlich dunkler, aber auf Kot wäre ich wohl im Leben nicht gekommen. Was haben wir gelacht... na, ja eigentlich nur ich. Die Anatomie des Hundes! Ein wahres Wunder der Natur!

Na, wer findet den Kotbatzen?!

So ein duftendes Tier!

Ähnlich naiv niedlich die ernste Frage: „Sag mal, du parfümierst den Hund doch, oder?“
Ich leicht verwirrt: „Ne, wieso?“
Er: „Der riecht so gut.“
Ich: „Ich weiß.“ Kurze Pause. „Wonach riecht er denn deiner Meinung nach.“
Er: „Irish Moos. Erinnert mich an meinen Großvater.“
Habe mich erst sehr darüber amüsiert, dass er annimmt, ich würde den Hund mit Substanzen einsprühen und mich dann gefreut, dass Klimt so nostalgische Gefühle auslöst.
Fakt ist: Mein Hund riecht einfach von Natur aus verdammt gut, wenn auch ein wenig nach altem Mann.

So ein kluger, sauberer Hund!

Er kommt Abends von der Arbeit nach Hause und erzählt mir ohne Umschweife von einem mit Klimt verglichen besonders reinlichem und klugem Tier, das er heute im Park beobachten konnte. Ein bisschen Schwang der Vorwurf mit, warum Klimt denn das nicht auch könne.
So hat er einen Hund beobachtet, der sich nach dem Kacken mit dem Hintern flach hingesetzt hat und sich mit den Vorderpfoten über die Wiese gezogen hat. „So ein verdammt intelligenter Hund! Der putzt sich sogar eigenständig ab!“, dachte mein Lebensgefährte.
Ich klärte ihn erst mal über die wahrscheinlicheren Gründe für diese Eigenart auf: Würmer, eine verstopfte Analdrüse oder Gras, das nach dem Kacken noch aus dem Anus herausguckt.

Ich hoffe, ihr denkt nicht, dass ich meinen Partner der Lächerlichkeit preisgeben möchte. Das ist nicht der Fall. Deshalb will ich euch auch erzählen, dass sich die beiden meistens ausgesprochen gut verstehen. Sie gehen sogar ohne mich miteinander spazieren. Wenn es regnet, wird Klimt von ihm trocken gerubbelt. Beim Kochen fällt auch sehr viel mehr für ihn ab, seitdem wir zu dritt sind. Und manchmal gibt es für Klimt sogar ein Küsschen. Aber nur Oberhalb des Halses und am Besten, wenn es keiner sieht.

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