Ausflugstipp: Brönnhof
Die letzten Wildpferde Unterfrankens
Vom US-Truppenübungsplatz zum Naturparadies - Die Wohlstandshunde wandern auf dem Brönnhof-Areal bei Schweinfurt
Im
kalten Krieg waren hier Raketen mit Zielrichtung Osten stationiert,
bis 2014 befuhren schwere Militärfahrzeuge das Gelände, Soldaten
hielten ihre Übungen ab, spielten Krieg. Heute flanieren die
Wohlstandshunde zusammen mit Kumpel Sandor, einem 10-jährigen
Deutsch-Kurzhaarrüden, über die Wiesen und Wege des ehemaligen
US-Standortübungsplatz
Brönnhof nördlich von Schweinfurt zwischen Pfändhausen und
Weipoltshausen.



Der
ehemalige US-Standortübungsplatz ist seit 2016 die größte
Naturerbefläche in Bayern. „Mit dem Brönnhof haben wir die ersten
Flächen der dritten Tranche des Nationalen Naturerbes, die dem
Naturschutz übergeben werden“, sagte Dr. Elsa Nickel,
Abteilungsleiterin Naturschutz im Bundesumweltministerium. Bundesweit
sind insgesamt 156.000 Hektar zumeist ehemals militärisch genutzter
Bundesliegenschaften ins Nationale Naturerbe überführt und stehen
damit ausschließlich zur Sicherung der biologischen Vielfalt zur
Verfügung. Die Pferde, Rinder und Schafe sind als natürlicher
Rasenmäher Teil dieses Konzepts. Dr. Elsa Nickel verrät, was
künftig mit dem Areal geschehen soll: „In erster Linie wollen wir
der Natur großflächig Raum für eigenständige Dynamik und
Entwicklung geben. Aber auch historische Waldnutzungsformen wie
Relikte von Mittelwäldern und wertvolle Offenlandflächen im
Brönnhof werden durch das Nationale Naturerbe geschützt und
erhalten.“ Die einzigartige Landschaft des Brönnhofs bietet
zahlreichen gefährdeten und geschützten Arten wie Hirschkäfer,
Bechsteinfledermaus und Kammmolch Zuflucht.
Der
bewaldete Außenbereich des ehemaligen Standortübungsplatzes umgibt
den lichten, von zahlreichen gut befestigten Feldwegen durchzogenen
Innenbereich. Geplant ist ein sanfter Tourismus. Das bedeutet:
Wanderer und Radfahrer sind willkommen, solange sie auf den Wegen
bleiben. Jagdlich ambitionierte Hunde sollten unbedingt an der Leine
geführt werden. Mitgebrachter Müll jeglicher Art sollte von den
Besuchern wieder mit nach Hause genommen werden. Motocross - egal ob
mit zwei oder vier Rädern - ist untersagt. Das sich daran nicht alle
halten, konnten wir deutlich an den verräterischen Spuren im Wald
sehen. Offenbar gibt es hier eine illegale Szene.
Das
Gesamtgelände verfügt über ein gut ausgebautes Wegenetz und
umfasst circa 2.275 Hektar. Dieses Netz haben auch wir genutzt. Als
wir die erste Weide passiert hatten, waren wir an der höchsten
Stelle des Brönnhofs angelangt, konnten bis nach Schweinfurt sehen
und sogar das große blaue Hochhaus, das sich am Stadtrand befindet
ausmachen.

Danke für den schönen Bericht. Aber was ich nicht verstehe: Es wird ausdrücklich drum gebeten und das finde ich sinnvoll , Hunde in dem Gebiet unbedingt an der Leine zu führen. Ihre sind alle unangeleint. Warum denn das?
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