Klickern
Klick! Leckerchen!
Louni
starrt mich an. Die Ohren aufgerichtet, ihre Augen riesengroß und
verzweifelt. Starren bringt aber nichts. Sie legt sich und versucht es
mit leisem Fiepen. Bringt auch nichts. Doch schnell fasst sich mein
altes Mädchen, und ergreift die Initiative. Eventuell klappt es mit der
Rolle oder dem Totstellen. Ne, auch nicht. Doch dann bewegt sie sich -
womöglich zufällig - in die Richtung der geöffneten Tür. Klick!
Leckerchen! Ein Anfang ist gemacht!
Am Ende der Übung hat sie begriffen, das die geöffnete Tür eine Rolle spielt und es einen Klick gibt, wenn ma diese mit der Nase berührt. In Perfektion soll das Ganze so aussehen: Ich rufe: "Tür" und zeige in die entsprechende Richtung, Louni läuft zur geöffneten Tür und schließt diese mit der Schnauze. Klick! Leckerchen!
Am Ende der Übung hat sie begriffen, das die geöffnete Tür eine Rolle spielt und es einen Klick gibt, wenn ma diese mit der Nase berührt. In Perfektion soll das Ganze so aussehen: Ich rufe: "Tür" und zeige in die entsprechende Richtung, Louni läuft zur geöffneten Tür und schließt diese mit der Schnauze. Klick! Leckerchen!
Keine Lust auf Gassi...
Das
Klickern ist eine tolle Sache, besonders in den kalten, nassen Tagen
des Jahres. Gassi Gehen findet bei uns drei bis vier mal am Tag statt.
Es ist wichtig und macht Spaß, aber - das muss ich jetzt einfach
gestehen - nicht immer. Wenn es etwa in Strömen regnet und windet, wenn
es so kalt draußen ist, dass die flauschigen Haare an den Ohren der
Wohlstandshunde weiß gefrieren, wenn ich nach 10 Stunden im Büro bei
Dunkelheit Feierabend mache, dann fällt der Spaziergang einfach kürzer
aus als sonst. Die Wohlstandshunde sind natürlich ein anderes Pensum
gewohnt und mich plagt mein schlechtes Gewissen. Deshalb klickern wir an
solchen Tagen.
Das "Freie Formen"
Der
Klicker ist für uns kein Allheilmittel. Wir klickern nicht aus
erzieherischen Gründen. Das finde ich unpraktisch, da ich ohnehin schon
zwei Hunde an der Leine habe und nicht auch noch den Klicker halten und
bedienen kann. Das heißt, ich klicker kein Fehlverhalten weg oder gehe
da mit irgendeinem Druck rein. Der Klicker ist durchweg positiv besetzt
und wird zuhause genutzt. Zwar überlege ich mir im Vorfeld schon, was
erklickert werden soll - wie zum Beispiel Türen zu schließen, Bussi zu
geben, in den Wäschekorb zu steigen oder Spielzeug aufzuräumen - aber
manchmal bieten die Wohlstandshunde so tolle Sachen an, dass die einfach
spontan geklickert und gefestigt werden. Das nennt man "Freies Formen"
oder "Free Shaping".
Klickern mit dem alten Hund
Ürigens
habe ich den Klicker vor allem in letzter Zeit zu schätzen gelernt.
Denn mit 12 Jahren ist Louni einfach nicht mehr so spritzig unterwegs
wie früher. Aufgrund ihrer Arthrose fallen Agility oder actiongeladene
Wurfspiele jetzt weg. Geistig ist sie natürlich noch total fit. Und an
dieser Stelle kommt der Klicker ins Spiel. Ohne körperlich an ihre
Grenzen zu gehen, kann sie dabei arbeiten. Eine Sequenz sollte jedoch
nicht länger als 15 Minuten dauern. Stattdessen kann man die Übung
mehrmals am Tag wiederholen. Denn obwohl das Training körperlich wenig
anstrengend ist, wird der Hund mental extrem gefordert. Schließlich ist
ihm gerade beim "Freien Formen" wenig vorgegeben, sodass er kreativ und
eigenständig arbeiten muss, was sonst im Alltag selten der Fall ist.
Denn das Meiste ist den Wohlstandshunden von ihren Haltern bereits
vorgegeben ist. Und bei allzu viel Kreativität - wie dem Umgestalten der
Küche mittels ausgeleertem Restmüll etwa - wird ja sogar noch
geschimpft.
So funktioniert's
Um
den Hund also an die ungewohnte Lernsituation zu gewöhnen, sollte man
ganz simpel einsteigen. Voraussetzung ist natürlich erstmal, dass er den
Klicker kennt. Wie das funktioniert lässt man sich am besten von einem
Hundetrainer zeigen. Denn es kommt auf das genaue Timing an. Versteht
also der Hund, dass der Klick ertönt, sobald er etwas richtig gemacht
hat und er daraufhin ein Leckerchen erhält, kann es eigentlich schon mit
dem "Freien Formen" los gehen. Bei Klimt habe ich zu Beginn eine leere
Platikflasche genommen und mitten im Wohnzimmer auf den Boden gestellt.
Zunächst wurde einige Mal geklickt, wenn er nur in die Richtung gesehen
hat; dann, wenn er sich in irgedeiner Form darauf zu bewegt hat und den
Jackpot - Klick! Eine Hand voll Leckerchen! - gab es als er die Flasche
mit der Nase angestubst hat. Damit war die Übung beendet und er konnte
erstmal darüber nachdenken, was gerade passiert ist. Das Ganze lässt
sich später natürlich noch ausbauen, indem der Hund lernt, die Flasche
zu apportieren oder an einem bestimmten Ort abzulegen. Auch die
Gegenstände können varieren, sodass der Hund lernt Hausschuhe zu
bringen oder Socken aufzuräumen.
Hallo, ich bin auch kein Freund vom Gassi gehen bei strömenden Regen oder so wie heute wenn es sehr stürmisch ist. Ich klicke mit meiner Hündin auch sehr gerne und dabei lernt sie jeden Trick innerhalb ein paar Tage. Einfach super und ohne Zwang. Danke für den tollen Beitrag. LG Claudia & Lady
AntwortenLöschenHallo Claudia,
Löschenfreut mich, dass dir der Artikel gefällt.
Liebe Grüße,
Diana und die Wohlstandshunde